Death Valley und ein treues Gefährt

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von unseren Freunden aus Guatemala und machten uns auf nach Death Valley. Ihr seht Bilder der Fahrt und Bilder vom Nationalpark Death Valley.  Der Pick-Up von Detlef entpuppt sich als sehr zuverlässiges Gefährt. Wir sind sehr dankbar ihn zu haben. Manchmal fragen uns Menschen erstaunt: “Er (der Freund) hat euch DIESES Auto geliehen? Einfach so?“ Wir können nur nickend bestätigen: Ja, hat er. Danke, Detlef! Der Pick-Up kann alles: Serpentinen bergauf fahren, wieder sicher runter bringen und hier ganz wichtig endlos lange geradeaus (mit Cruisecontrol /(Tempomat) fahren. 

Das ist für uns Europäer kaum zu begreifen: eine endlose Weite mit wechselnder Vegetation, schroffen Berge und Trockenheit. Kein Wasser weit und breit. Das hier überhaupt noch etwas wächst ist, ist verwunderlich. Wir verschätzen uns immer wieder. Warum? Erstens sind Meilen mehr als Kilomer (1 Meile sind 1,6 km), zweitens darf man nicht so schnell fahren (55 bis 65 Meilen sind ca. 90 bis 110 km/h ) und drittens liegen die Qualitäten des Pick-Ups nicht im schnell Fahren. Wir lassen uns Zeit und halten oft an, um zu Staunen. 

So kommen wir in der Dämmerung, kurz vor Eingang des Death Valley Nationalpark, in Panamint Springs an. Eine Tankstelle, ein Motel und ein Campingplatz mitten im Nirgendwo. Schnell wollen wir das Zelt aufbauen, was sich als unmöglich herausstellt. Der Wind schlägt es uns um die Ohren und in dem steinigen Boden halten keine Heringe. An zwei Stellen probieren wir es aber der Wind wird immer heftiger. 

Wir fragen nach einem Zimmer, 160 Dollar bekommen wir freundlich als Antwort. Wir schauen uns an und denken: nein, danke. Es muss eine andere Lösung geben. Wir wollen 7 Monate reisen und unser Budget im Auge behalten. Draußen schlafen? Regnen wird es gewiss nicht. Aber gibt es hier Schlangen oder Skorpione? Keine Ahnung. 

Letztendlich verbringen wir eine wundervolle, aber ziemlich kalte Nacht auf der Ladefläche des Pick-Ups. Übrigens für 10 Dollar. Gegen später legt sich der Wind, aber da liegen wir schon gemütlich und warm eingepackt auf der Ladefläche und sind um nichts auf der Welt bereit, unseren freien Blick auf die Sterne gegen eine Zeltdach einzutauschen.

Guten Morgen in der Wüste.

Am nächsten Tag fährt uns unser treuer Begleiter durchs Death Valley zu den Sanddünen bei Stovepipe Wells. Wir sind zu einem Zeitpunkt in der Wüste, zu der man dort nicht sein sollte: über Mittag und es ist glühend heiß. Die ungünstigste Zeit zu fotogfarieren. Wir entscheiden uns gegen Badwater und fahren nach Norden, um den Ubehebe Krater anzuschauen,  Majästetische Stille umfängt uns, bis laut plappernde Touristen ihren Autos entsteigen…

Von hier wollen wir Death Valley in Richtung Big Pine verlassen, was so nicht klappen soll: die Straße ist unbefestigt, gefährlich und Handyempfang gibt es auch nicht. Die Alternative über Scott’s Castle ist gesperrt. Ein Ranger stellt uns die richtige Frage: Was wollt Ihr? Einen unsicheren und vielleicht kürzeren Weg oder eine lange Fahrt, die euch aber sicher ans Ziel bringen wird? Wir waren in der Wüste und haben unsere Lektion gelernt: 

  • Erstens: Es stimmt, es wird eiskalt und mörderisch heiß innerhalb von 24 Stunden. 
  • Zweitens: Technik kann versagen, Wege können gesperrt sein. Gebrauche gesunden Menschenverstand!
  • Drittens: Zu Pferd oder zu Fuß war die Durchquerung ein häufig tödliches Unternehmen. Wir wollen es nicht ausprobieren müssen!

Und Detlef’s Pick-Up kam mit der Wüste locker klar und hat uns sogar als Nachtlager gedient!

Ein Kommentar bei „Death Valley und ein treues Gefährt“

  1. Manchmal sind die einfachsten Lösungen, die Besten!

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