Waldemar und mehr

Der Rückweg von Hetchy Hetch nach La Honda war für kalifornische Verhältnisse eher durchschnittlich: 5 Stunden. Obwohl das Autofahren hier wesentlich entspannter ist als in Deutschland, strengt es mich noch immer an. Manche Regeln sind neu und bewegen sich zwischen merkwürdig und lustig. Man darf grundsätzlich rechts und links überholen. Rote Ampeln werden überfahren wenn ihr an einer Kreuzung nach rechts abbiegt. Rechts vor links gibt es nicht, an einer Kreuzung wird angehalten und dem zuerst gekommenen die Vorfahrt eingeräumt – was sehr angenehm ist. Die Straßen sind fast immer breiter, leerer, ruhiger und es wird langsamer gefahren. Bei 80 Meilen (Höchstgeschwindigkeit 70mph) hören auch die Raser auf. 🙂

Wir sind am Morgen mit einem fürstlichen Frühstück begrüßt worden. Danach lud uns Detlef zum PingPong in die Garage ein. Seine angeschnittenen Bälle bekomme ich einfach nicht:) Anschließend sind wir  in Richtung Gregorio an den Strand gefahren um ein paar Runden Boccia zu spielen – das möchte ich beibehalten. 

Nachmittags lernten wir Waldemar kennen, der schon lange in San Jose lebt. Literaturwissenschaftler (lehrte in CA an der Uni), Röntgengeräteverkäufer, Häuserbauer, Maler, Sänger, Faustkenner und Vater von Astrid und ihren Geschwistern. So eine wechselhafte und spannende Biographie wäre uns in Europa wahrscheinlich eher selten begegnet. (Mein Philosophielehrer arbeitete nebenher als Koch, mein Soziologieproffessor war Tischler, das waren aber schon die absoluten Ausnahmen) Waldemar zeigte uns seine Bilder und das sind eine Menge!Zum Abschluss des Tages wurden wir von Detlef zum Essen in Santa Cruz eingeladen. Das war ein schöner Tag, sehr inspirierend und berührend. 

Schreibe einen Kommentar