Nationalpark Cotopaxi und Straßensperren

Wir wollten einen Kratersee am Iilliniza-Vulkan anschauen. Leider mussten wir diesen Ausflug streichen, da zahlreiche Straßensperren uns davon abhielten – eine Folge der Demonstrationen, die einen ersten Höhepunkt erreicht hatten.

Die einzige Straße, die uns noch blieb, führte in den Cotopaxi Nationalpark. Leider mussten wir den „Hintereingang“ über die Bergdörfer nehmen, was zu einer sehr langen Buckelpistenfahrt wurde. Machte aber nichts, da Vincente und Martha uns unterwegs alles möglich zeigten, mit uns ausstiegen und Beeren pflückten und uns überhaupt sehr gut unterhielten. Schließlich kamen wir an den Nationalpark, der eigentlich geschlossen war (eine Folge der Demos – was sonst) und wurden durch Vincentes Verhandlungsgeschick eingelassen. Der Park und insbesondere der Berg, sind ein Paradies für Kletterer, Wanderer, Biker, Naturliebhaber und Outdoorfreaks. Wir unterhielten uns mit einem Gaucho und wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, wäre Sybille ausgeritten. Pferde gibt es dort auch in freier Wildbahn und es ist ein Vergnügen, ihnen nachzuschauen. Auf dem Heimweg überhalb der Wasserfälle, die wir ein paar Tage vorher mit Lusmilla besucht hatten, gabs für uns zu Mittag eine Forelle. Sehr lecker!

Die Rückfahrt dauerte acht Stunden (für 20 km …) Quito war hermetisch abgeriegelt und trotz bester Ortskenntnisse kam Vincente mit uns nicht durch. Ich fand es bewundernswert, wie er die ganze Zeit ruhig, besonnen und gut gelaunt blieb. Chapeau! Die Demonstranten hatten sämtliche Straßen mit brennenden Reifen und Baumstämmen blockiert. Es war eine bedrückende Atmosphäre!

Vincente und Martha strichen nach drei Stunden herumfahren die Segel und besuchten mit uns dann Verwandte, die uns sehr freundlich aufnahmen. Wir bekamen frischen Saft, Suppe und auch Nachrichten serviert und sind zwei Stunden später erneut los. Vincente umfuhr zahlreiche Straßensperren, wir verhandelten mit Blockierern und warteten solange, bis uns endlich jemand durchließ. Zu guter letzt fuhren wir auf der linken Seite der ausgestorbenen Stadtautobahn zurück in die Stadt, passierten etliche weitere Sperren und kamen endlich in der Altstadt an. Crazy!

Wir sind keinen gewalttätigen, aber sehr konsequenten Blockierern begegnet. Sybille ließ sich von der Situation nicht einschüchtern und sagte, sie müsse sich die Menschen einmal anschauen. Weise Entscheidung! Kurz darauf sprachen wir die Blockierer an und erfuhren, dass sie Trinkwasser, Cola oder Benzin bräuchten und uns dann durchließen. Das dauerte dann trotzdem noch eine Weile, funktionierte aber.

Fazit
Behalte in gefährlichen Situationen deine Vorsicht, ass dich aber nicht von Straßensperren und brennenden Blockaden beeindrucken. Die Demonstranten sind in der Regel gesprächsbereit.

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