Vivir y aprender español en Vincentina!

10. Oktober

Seit 10 Tagen sind wir nun in Quito, der Hauptstadt von Ecuador. Wir wohnen in einem Stadtteil namens Vincentina, das zwischen der Altstadt und der Neustadt im Nordteil der riesigen Stadt liegt. 

Den Namen können wir uns gut merken, weil er so ähnlich klingt wie Vincente. Vincente ist der Ehemann von Martha. Martha ist die Inhaberin der Spanischschule, bei der wir spanisch lernen. Martha und Vincente wohnen im gleichen Haus und auch wir haben hier eine kleine Wohnung. Direkt in der Schule zu wohnen sollte sich sehr bald als weise Entscheidung heraus stellen! Davon später mehr. Im Stockwerk unter uns ist die Schule untergebracht mit einer kleinen Bibliothek, Arbeitsräumen für Gruppen-, Einzelunterricht und Online-Unterricht. Im Erdgeschoß darunter betreibt Vincente ein Telefon- und Internetgeschäft. 

Die Atahualpa Schule unterrichtet Spanisch in jeder Leistungsstufe vom Anfänger bis zur Vorbereitung auf das Dele-Examen und Spezialkurse für Freiwillige, die im medizinischen oder pädagogischen Bereich als Volontäre in Ecuador arbeiten wollen. Die Schule übernimmt auch die Vermittlung von Freiwilligen in die entsprechenden Orte und an Organisationen. Wir haben mit dieser Schule eine gute Wahl getroffen. Die Schule ist darauf spezialisiert individuelle Wünsche der Schüler zu berücksichtigen und Kultur,alltägliche Handlungen und Tourismus mit dem Unterricht zu verknüpfen. 

Gleich am nächsten Morgen lernen wir unsere Lehrerin kennen. Sie heißt Lusmilla. Sie hat viel Humor und ihr Unterricht ist sehr gut strukturiert. Wir haben Spaß miteinander, aber sie fordert viel von uns. Wir müssen alles Gelernte sofort praktisch umzusetzen und wir haben jeden Tag Hausaufgaben. Das Ganze ist aufgelockert durch praktischen Untericht „auf der Straße“. Sie hat uns die direkte Umgebung gezeigt und wir gehen oft zusammen essen.

Wir haben miteinander einen Unterrichtsplan und ein Kultur/Besichtigungs und Wanderprogram zusammengestellt. Die politische Situation  (Ausnahmezustand in Ecuador) verlangt von uns allen von Tag zu Tag eine besondere Achtsamkeit und Flexibilität. Außerdem ist das sehr wechselhaft Wetter in Quito zu beachten. Morgens ist es oft schön und die Sonne scheint. Gegen später kommt es zu Wolkenbildung um am Nachmittag, Abend meistens aber in der Nacht zu regnen. In dieser Höhe (2800 m) und in Äquatornähe sollte man jedoch niemals das Haus ohne Sonnencreme verlassen. Wir haben schnell Respekt vor dem extremen Lichteinfall bekommen. 

Nach unserer Vorbereitung mit Sprachapp und Selbstudium können wir nach nur einer Woche Unterricht mit Lusmila in den kleinen Geschäften in unserem Wohngebiet einkaufen; sagen, was wir brauchen; Fragen stellen, einfache Antworten verstehen und in der Gegenwart mit einfachen Sätzen von Erlebtem erzählen. Wir machen Fehler, Fehler und nochmals Fehler. Oft auch dieselben mehrmals. Damit umzugehen ist mit das Schwerste. Wir versuchen uns von den Überschriften der Zeitung und den Bildunterschriften den Sinn zusammenzureimen und können sogar selbst kleine Texte schreiben. Manchmal versuchen wir uns an schwierigen Gesprächen zu beteiligen. Das klappt natürlich nicht,  aber nur sehr selten verstehen wir gar nichts! Ist das nicht toll? Wir sind sehr stolz!

Danke Lusmila!

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