El Cumbre de Rucu Pinchincha

Wir sind morgens um 7.30 mit Martha und Lusmilla verabredet, um den Ruco Pinchincha zu besteigen. 

Unser Vorhaben ist vom den Ereignissen in Quito überschattet. Vincente wird uns mit dem Auto zur Talstation bringen. Diesen Versuch brechen wir nach kürzester Fahrt ab und wir gehen mal wieder zu Fuß los. Hinter der Casa de Cultura sehen wir die ersten Menschenansammlungen, beunruhigte Gesichter und wie wir Menschen, die schauen, dass sie weiter kommen. Wir beobachten, wie einem Taxifahrer die Reifen aufgestochen werden! 

Zu Fuß eilen wir weiter und finden einen humorvollen Taxifahrer, der uns gerne zur Talstation der Bergbahn bringt. Er sagt lachend zu uns: keine Polizei, keine Demonstranten, keine Straßenblockaden. Dafür wird es kalt und neblig werden. Sein Humor ist erfrischend und wir finden diese Aussicht allemal besser, als brennende Reifen, Tränengas und Reifenstecher. Trotzdem sind wir neugierig, ob die Bergbahn fahren wird.

Wir sind zu früh dran und müssen etwas warten, aber die Gondelbahn bringt uns auf 3900 Meter. Von dort wandern wir erst mal gemütlich auf einem Wanderweg durch interessante uns fremde Pflanzen. Ich entdecke, auch ähnlich wie bei uns in den Alpen, klitzekleinen Frauenmantel auf dieser Höhe. Lusmilla bestätigt mir meine Entdeckung und beschreibt dieselbe Verwendung als Tee nach der Geburt, wie bei uns.

An fast jeder Tafel machen wir ein Bild mit den Höhenmetern. Wir müssen langsam gehen. Thomas und ich merken die Höhe! 

Vor dem letzten steilen Anstieg machen wir nochmal eine Pause. Ich bin froh eine weitere Jacke und meine Daunenweste dabei zu haben. Der Gipfel gilt als einfach zu besteigen, aber für völlig unerfahrene Wanderer ist das nichts! Es gibt Kletterpassagen, in unserem Fall ungesichert, und wir sind froh uns in die kleine Gruppe mit den zwei freundlichen Guides einreihen zu können. Ihnen vielen Dank und unseren Lehrerinnen auch!

Die dünne Luft lässt uns ganz schön schnaufen. Beide müssen wir jeweils an unterschiedlichen Stellen innehalten. Thomas ist es  schwindlig und ich bin ziemlich erschöpft, aber wir halten durch und sind stolz, den Gipfel zu erreichen. 

Nach einer Pause von 20 Minuten machen wir uns an den Abstieg: den schwierigen ersten Teil wieder mit der gesamten Gruppe und dann bis zur großen Schaukel, oberhalb der Bergstation, nur wir vier. Wer konnte schon einmal auf fast 4000 m hoch über einer Millionenstadt schaukeln? Mir macht es Spaß!

Unten an der Bergbahn finden wir einen Taxifahrer, der uns bis kurz vor die Casa de Cultura bringt und den Rest gehen wir zu Fuß. 

Ein schöner Tag!

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